Die Übertragungsgeschwindigkeit beschreibt die Menge digitaler Daten, die innerhalb eines Zeitfensters über einen Kanal übertragen werden. Synonym ist daher unter anderem auch von Datenübertragungsraten, Datenraten oder Transferraten die Rede. Ein solcher Übertragungskanal kann die Verbindung zu deinem Internetdienstanbieter sein. Die maximale Übertragungsgeschwindigkeit, auch Kanalkapazität genannt, ist damit ein Maß für die Leistungsfähigkeit deiner Internetverbindung.
Gemessen wird die Übertragungsgeschwindigkeit durch das Zählen von Dateneinheiten je Zeiteinheit. Die kleinste Dateneinheit ist hierbei ein Bit und als Einheit für die Datenübertragungsrate werden Bits pro Sekunde (Bits/s) angegeben. Welche Einheiten es gibt und wie sich die Übertragungsgeschwindigkeiten je nach Zugangsart zum Internet unterscheiden, erklären wir dir auf dieser Seite.
Was bedeuten die Einheiten der Übertragungsgeschwindigkeiten?
Da es sich bei einem Bit um eine sehr kleine Dateneinheit handelt, werden zur Angabe von Übertragungsraten oft größeren Einheiten genutzt. So sind Kilobits pro Sekunde (kbit/s), Megabits pro Sekunde (Mbit/s) sowie Gigabits pro Sekunde (Gbit/s) Vielfache der kleinsten Übertragungseinheit. Die Einheiten können jeweils mit dem Faktor 1.000 einfach ineinander umgerechnet werden:
1 Kilobit = 1.000 Bit
1 Megabit = 1.000 Kilobit = 1.000.000 Bit
1 Gigabit = 1.000 Megabit = 1.000.000 Kilobit = 1.000.000.000 Bit
In Zeiten von langsameren Internetverbindungen war ein gebräuchlicher Wert für die Übertragung mit einem Modem 56 kbit/s. In der heutigen Zeit von Highspeed-Verbindungen ist die Kanalkapazität in vielen Fällen weitaus höher, sodass die Übertragungsgeschwindigkeit Mbit/s meist der gängige Standard ist. Mit zunehmendem Ausbau von Hochleistungs-Glasfasernetzen wird sich künftig wohl auch die Angabe von Übertragungsgeschwindigkeiten im Gigabit-Bereich als geläufiger Wert etablieren.
Hier besteht Verwechslungsgefahr: "Bit" und "Byte"
Hierbei gilt: 8 Bit entsprechen einem Byte. Bei einer Geschwindigkeit von 8 Bit/s wird also ein Byte an Daten pro Sekunde übertragen.
1 Byte = 8 Bit
1 Kilobyte (kB) = 1.000 Byte = 8.000 Bit
1 Megabyte (MB) = 1.000 Kilobyte = 1.000.000 Byte = 8.000.000 Bit
1 Gigabyte (GB) = 1.000 Megabyte = 1.000.000 Kilobyte = 1.000.000.000 Byte = 8.000.000.000 Bit
Die Umrechnung von Bit in Byte ist vor allem dann wichtig, wenn du wissen möchtest, wie lange ein Download oder Upload von einer gewissen Anzahl an Megabyte in Anspruch nehmen wird.
Hast du beispielsweise einen VDSL-Anschluss mit 50.000 kbit/s, kannst du maximal 6.250 Kilobyte pro Sekunde laden. Um nun die Megabyte pro Sekunde zu erfahren, dividierst du den Wert durch 1.000 – das entspricht 6,25 Megabyte, die du mit deinem Internetanschluss in einer Sekunde maximal downloaden kannst. Möchtest du eine Datei mit einer Größe von etwa 60 Megabyte herunterladen, dauert das etwa 10 Sekunden.
Die Übertragungsgeschwindigkeiten variieren nach Zugangsart
Die maximale Übertragungsgeschwindigkeit ist in erster Linie von der Zugangsart zum Internet und der jeweiligen Bandbreite abhängig. Je nachdem, ob du via DSL, Kabel oder Glasfaser auf das Internet zugreifst, können die Datenraten stark variieren.
Beim Internet über Kabel wird das TV-Kabelnetz als Zugang zum Internet genutzt. Auch hier sind beachtliche Übertragungsgeschwindigkeiten möglich, die eine echte Alternative zum DSL-Anschluss darstellen. Im Kabelnetz wird der Standard DOCSIS 3.0, seit 2018 vermehrt aber auch der noch schnellere Standard DOCSIS 3.1, eingesetzt. Die Technik hat den Vorteil, dass sie auf die Distanz kaum an Bandbreite verliert. Kabel-Internet-Nutzer können sich über Download-Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s freuen.
Die Grundvoraussetzung für Internet über Kabel ist das Vorhandensein eines Kabelanschlusses! Außerdem muss es einen Rückkanal vom Kunden zum Anbieter geben. Die Anbieter machen ihre Netze mit Kabelkopfstellen, Verstärkern und Glasfasernetzen rückkanal-fähig. Ist das in deinem Wohnort schon geschehen, steht dem Kabel-Internet kaum noch etwas im Weg. Zudem muss für einen Internetzugang über Kabel das Kabelnetz innerhalb des Wohnhauses modernisiert werden. Dies erledigen Techniker des Kabel-Internet-Anbieters, wenn du dich für einen Tarif entschieden hast.
Beim Internet über Glasfaser werden die Daten bis zum Kunden via Glasfaserkabel übertragen. Im Vergleich zu DSL und Kabel bietet Internet über Glasfaser teilweise noch höhere Übertragungsraten. Grundsätzlich besteht der größte Teil des Kabelnetzes für unser Internet schon heute aus Glasfaser. Dieses Glasfasernetz fungiert als Grundstein für das Breitband-Internet. Allerdings werden zum Großteil keine reinen Glasfaser-Verbindungen genutzt. Um die Internet-Geschwindigkeit beim Nutzer zu erhöhen und gleichzeitig dem weiter steigenden Datentransfer standzuhalten, setzen einige Anbieter wie die Telekom auf Glasfaser-Internet, bei dem nahezu 100 Prozent der Datenübertragung über Glasfaser läuft.
In der Praxis ergeben sich Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen 100 und 1.000 Mbit/s (bzw. 1 Gbit/s). Die wichtigste Voraussetzung für Glasfaser-Internet ist das Bestehen einer Glasfaserleitung an deinem Wohnort, denn ohne eine entsprechende Leitung bekommst du keinen Glasfaser-Tarif. Außerdem benötigst du ein Glasfasermodem und einen Router, der mit dem Modem verbunden wird.
Im Überblick: Übertragungsraten verschiedener Zugangstechnologien
Zugangsart | Max. Download-Speed | Max. Upload-Speed |
---|---|---|
ISDN | 128 Kbit/s | 128 Kbit/s |
DSL | 2 bis 16 MBit/s | 0,188 bis 1 MBit/s |
VDSL | 25 bis 250 MBit/s | 5 bis 40 MBit/s |
Glasfaser | 100 bis 1.000 MBit/s | 50 bis 200 MBit/s |
LTE | 50 bis 300 MBit/s | 10 bis 50 MBit/s |
5G | 250 bis 1.000 MBit/s | 50 bis 100 MBit/s |
Kabel | 50 bis 1.000 MBit/s | 5 bis 50 MBit/s |
Wie kann ich die Übertragungsgeschwindigkeit testen?
Möchtest du die aktuelle Datenübertragungsrate eines Internet-Anschlusses messen, geht das am besten mit einem Online-Speedtest. Dieser gibt dir mit wenigen Klicks Aufschluss über die Geschwindigkeiten im Up- und Download sowie über den Ping-Wert deiner Leitung.
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