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Wissenswertes zu VDSL: Definition, Vorteile und Voraussetzungen

VDSL ist eine spezielle Form von DSL – jenem Internetzugang, mit dem viele Deutsche seit 1999 nach und nach in die Internetwelt eingetaucht sind. Los ging es mit DSL-Anschlüssen mit 768 kBit/s. Allerdings wuchs der Bedarf nach höheren Bandbreiten rasant an. Für schnelleres Internet musste also eine neue Technik her: VDSL.

Während dir für das einfache Surfen, Abrufen von E-Mails oder das Downloaden von Mediendateien gängige Geschwindigkeiten von bis zu 16 Mbit/s bei DSL ausreichen, kannst du mit VDSL problemlos sogenannte Triple-Pay-Angebote wahrnehmen – Internet, Telefonie und Fernsehen aus einer Hand. Erfahre im Folgenden, was genau dahintersteckt, welche Vorteile dir VDSL bietet und welche Voraussetzungen für einen VDSL-Anschluss gegeben sein müssen.

Was ist VDSL?

Die Breitbrandtechnologie VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) zeichnet sich durch besonders hohe Übertragungsgeschwindigkeiten aus. Unter der Bezeichnung VDSL wird eine Reihe von Standards zusammengefasst, die in der Praxis deutlich höhere Übertragungsraten aufweisen als ein herkömmlicher DSL-Anschluss. Dieser ermöglicht dir eine Bandbreite von bis zu 16 Mbit/s im Downstream. Ein weiterer Unterschied: DSL wird ausschließlich über Kupferkabel übertragen, VDSL über Kupfer- oder Glasfaserkabel.

2006 wurde die spezielle VDSL-Technik von der Deutschen Telekom eingeführt und zunächst Übertragungsgeschwindigkeiten von 25 oder 50 Mbit/s erreicht. 2014 rückte ein verbessertes Verfahren namens VDSL-Vectoring in den Fokus des Breitbandausbaus. Darüber können seither 100 Mbit/s erzielt werden – du hast also sechsmal schnelleres Internet als über DSL. Darüber hinaus liefert das im Jahr 2018 eingeführte Super-Vectoring sogar 250 Mbit pro Sekunde per VDSL und stellt Bandbreiten bereit, die neben schnellem Internet noch kontrastreichere Bildformate für Anwendungen wie Virtual Reality wahrnehmen.

Welche VDSL-Standards gibt es?

Grundsätzlich gibt es zwei Standards, die durch die Internationale Fernmeldeunion (ITU) festgelegt sind: VDSL1 und VDSL2. Eine genaue Differenzierung ist hier wichtig. Denn: Was wir heute als „VDSL“ nutzen und bezeichnen, ist eigentlich VDSL2.

VDSL 1
VDSL 2
VDSL2+
Super-Vectoring (VDSL2+ Profile 35b)

Der VDSL1-Standard wurde bereits 2004 nach jahrelangen Anstrengungen von der ITU endgültig spezifiziert. Allerdings wurde der Standard nie richtig eingesetzt, da er nur eine geringe Signalreichweite besaß und die Möglichkeit fehlte, bestimmte Anwendungen bei der Übertragung zu priorisieren – was für die gleichzeitige Übertragung von Internet und IPTV dringend notwendig ist.

Eine größere Verbreitung mit mehreren Millionen Leitungen hat der Standard lediglich in Südkorea, Japan, China und den USA erreicht. Die restlichen Länder waren sich schnell einig, dass der Standard leistungsfähiger werden musste.



Als Nachfolgestandard wurde nur zwei Jahre später VDSL2 entwickelt: In Deutschland wird ein DSL-Anschluss auf Basis von VDSL2 mit Übertragungsraten von 50, 100, und 250 Mbit/s im Downstream angeboten. Die Höhe der tatsächlich nutzbaren Übertragungsrate hängt von der Länge und Qualität des Kupferkabels ab, der sich zwischen Kabelverzweiger und dem Teilnehmeranschluss befindet.

VDSL2 basiert auf ADSL, ADSL2 und ADSL2+, was wir wiederum allgemein als DSL bezeichnen. So erfolgt die Modulation der Nutzdaten wie bei einem DSL-Anschluss mit dem Übertragungsverfahren DMT (Discrete Multitone Transmission). Zudem ist VDSL2 vollständig abwärtskompatibel und nutzt auch die Technologien ADSL, ADSL2 und ADSL2+. So kann er ebenfalls auf Störungen reagieren – das macht ihn besonders robust.

Verbessert werden die Zugänge vor allem durch die sogenannte Vectoring-Technik. Dabei handelt es sich nicht um eine neue Anschlussart, sondern um eine Erweiterung des bereits existierenden VDSL2-Standards.

VDSL2+ ist eine Weiterentwicklung des VDSL2-Standards und ermöglicht in Deutschland DSL-Anschlüsse mit Übertragungsraten von bis zu 300 Mbit/s im Downstream, wobei die tatsächlichen Geschwindigkeiten von der Qualität und Länge des Kupferkabels zwischen Kabelverzweiger und Teilnehmeranschluss abhängen.

Wie seine Vorgänger nutzt VDSL2+ das Discrete Multitone Transmission (DMT) Verfahren zur Modulation der Daten und ist vollständig abwärtskompatibel. Das bedeutet konkret, dass die neue Technologie auch mit den älteren Standards wie VDSL2 sowie den ADSL-Standards kompatibel ist. Die Vectoring-Technologie, ein zentraler Bestandteil von VDSL2+, minimiert Störungen zwischen den Leitungen, wodurch die Datenübertragung effizienter und schneller wird. Diese Optimierungen stellen keine neue Anschlussart dar, sondern verbessern den bestehenden VDSL2-Standard, indem sie dir eine verbesserte Geschwindigkeit bieten können.

Super-Vectoring, bekannt als VDSL2+ Profile 35b, ist eine Fortentwicklung des VDSL2+ Standards und ermöglicht in Deutschland DSL-Anschlüsse mit Übertragungsraten von bis zu 300 Mbit/s im Downstream. Die erreichbare Geschwindigkeit hängt von der Entfernung zum Kabelverzweiger und der Qualität des Kupferkabels ab. Die Technologie erweitert das Frequenzspektrum von VDSL2+ und verwendet dabei fortgeschrittene Modulationstechniken, um die Bandbreite deutlich zu erhöhen. Super-Vectoring nutzt das sogenannte Discrete Multitone Transmission (DMT) Verfahren zur Datenmodulation und ist vollständig abwärtskompatibel.

Ein Schlüsselelement von Super-Vectoring ist die verbesserte Vectoring-Technik, die Störungen zwischen den Leitungen noch effektiver minimiert und so zu schnellerer und effizienterer Datenübertragung führt. Die Optimierungen sind demnach keine neue Anschlussart, sondern erweitern den bestehenden VDSL2+-Standard, um Nutzern höhere Geschwindigkeiten und eine verbesserte Internetperformance zu bieten.

Wann ist ein VDSL-Anschluss sinnvoll?

Ein VDSL-Anschluss lohnt sich vor allem dann, wenn hohe Übertragungsraten benötigt werden und der Zugang intensiv genutzt wird. Für einfaches Surfen und kleinere Downloads sind die Geschwindigkeiten eines ADSL-Anschlusses meist völlig ausreichend. VDSL hingegen ist insbesondere für die Nutzung von Triple-Play-Angeboten geeignet. Hierbei handelt es sich um eine DSL-Tarifart, bei der Internetzugang, Telefonie und Fernsehen über einen Anschluss möglich sind.

Außerdem lohnt sich ein VDSL-Anschluss bei Anwendungen, die ein großes Datenaufkommen haben. So können auch Streaming-Dienste oder Fernsehprogramme in HDTV-Qualität werden. Das funktioniert sogar dann, wenn der Anschluss von mehreren Personen gleichzeitig genutzt wird. Die Internetverbindung bleibt dabei trotzdem stabil.

Deswegen ist ein VDSL-Anschluss vor allem für Familien, Wohngemeinschaften oder sonstige Mehrpersonenhaushalte sinnvoll, in denen das Internet täglich parallel genutzt wird. Auf diese Weise profitieren alle Personen von höheren Datenraten und können ohne Verbindungsstörungen im Internet surfen. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass mit dem stetigen Ausbau des VDSL-Netzes auch die Anzahl der möglichen Anwendungen steigen wird.


Die Vorteile von VDSL im Überblick

  • Schnellere Downloads (bis zu 250 Mbit/s)

  • Schnellere Uploads (10 bis 40 Mbit/s)

  • Inzwischen in vielen Gebieten verfügbar

  • Verringerte Ladezeiten

  • Intensive Internetnutzung durch mehrere Personen möglich

Entscheidung für einen VDSL-Anschluss: Das musst du beachten

Da ein VDSL-Anschluss eine vergleichsweise kostspielige Angelegenheit ist, solltest du im Voraus abwägen, ob sich diese Art von Internetzugang für dich auch wirklich lohnt. VDSL-Anschlüsse sind in der Regel 10 bis 30 Prozent teurer als herkömmliche DSL-Anschlüsse. Außerdem muss die alte Hardware ggf. durch einen neuen Router ersetzt werden.

Ob sich ein VDSL-Anschluss lohnt, ist letztlich von deinem persönlichen Nutzungsverhalten und der Anzahl der Personen abhängig, die den Zugang nutzen möchten. Deswegen empfiehlt sich hier eine sorgfältige Überlegung, wie und wofür du das Internet bisher immer genutzt hast. Wenn du bereits vorher weißt, dass die Leistung nicht vollständig ausgeschöpft werden kann, ist ein klassischer DSL-Anschluss wahrscheinlich die bessere und günstigere Lösung.

Bevor du dich für einen Tarif entscheidest, solltest du die Tarifdetails genau beachten. Die Angebote können sich im Hinblick auf die mitgelieferte Hardware oder die Versandkosten stark unterscheiden. Auch bei der Einrichtung des Anschlusses können verschiedene Gebühren anfallen. Des Weiteren ist es bei einigen Anbietern üblich, dass der Internetzugang nach Verbrauch einer festgelegten Datenmenge gedrosselt wird. Informiere dich hier also stets im Detail, wie die Konditionen der verschiedenen Tarife aussehen.

VDSL-Verfügbarkeit und Netzausbau in Deutschland

Die Deutsche Telekom hat bereits im Jahr 2006 mit dem Ausbau eines VDSL-Netzes in Deutschland begonnen. Inzwischen ist die schnellste DSL-Variante an immer mehr Orten verfügbar. Seitdem die Telekom das VDSL-Netz für Wettbewerber geöffnet hat, bieten auch andere Provider das Telekom-VDSL zu eigenen Konditionen an. Dabei nutzen viele Konkurrenten nicht nur das Telekom-Netz, sondern bauen gleichzeitig auch eine eigene VDSL-Infrastruktur aus. Dazu gehören namhafte Anbieter wie Vodafone, o2 und 1&1. Aber auch lokale Anbieter stellen in Deutschland einen VDSL-Anschluss bereit.

Dennoch sind die Angebote der verschiedenen Provider nicht an jedem Ort gleichermaßen verfügbar. Aus diesem Grund solltest du immer die VDSL-Verfügbarkeit für deinen Wohnort prüfen, bevor du einen Vertag abschließt. So kannst du sicherstellen, dass ein Anschluss mit hohen Geschwindigkeiten an deiner Adresse auch wirklich realisierbar ist.

DSL-Internet

Auch ein klassischer DSL-Anschluss hat seine Vorzüge: Der große Vorteil liegt in der nahezu flächendeckenden Verfügbarkeit in Deutschland. Je nach Tarif kannst du mit Geschwindigkeiten bis zu 250 MBit/s im Internet surfen. Neukunden profitieren übrigens von attraktiven Prämien bei unseren Internet Angeboten.

Diese Hardware wird für den VDSL-Anschluss benötigt

Damit du VDSL inklusive aller Vorteile und Funktionen in deinem Haushalt nutzen kannst, ist eine spezielle Hardware nötig. Diese kannst du entweder günstig anmieten oder im Zuge eines Neuvertrags mitunter gratis erhalten. Die nötige Hardware für VDSL besteht aus zwei bis drei Komponenten.

Eine wichtige Voraussetzung für den Anschluss ist ein VDSL-fähiges Endgerät in Form eines Routers oder Modems. Lange Zeit war zusätzlich noch ein DSL Splitter notwendig, welcher aber heute dank moderner IP-Anschlüsse meist wegfällt. Wenn du bei deinem Provider über deinen VDSL-Internetzugang noch einen TV-Anschluss dazubuchst, wird zudem ein spezieller IPTV-Receiver eingesetzt.

Router
Modem
IPTV-Receiver

Der Weg ins Internet führt für dich über einen VDSL-kompatiblen Router. Dieser ist im Inneren mit einem VDSL-Modem ausgestattet und bietet darüber hinaus weitere nützliche Funktionen. Dazu gehören die Etablierung eines LAN- oder WLAN-Netzwerks zu Hause und die Implementierung einer Telefonanlage. Außerdem verbindet er mehrere Endgeräte, wie Laptops, PCs oder Smartphones kabellos mit dem Internet. Schließlich enthalten die meisten Breitbandangebote eine Festnetz-Flatrate, die bundesweit kostenloses Telefonieren ermöglicht.

Das VDSL-Modem ist zwar die günstige Variante zum Router, dennoch birgt sie einige Nachteile in sich. Zum einen gibt es kaum noch Geräte im freien Handel, sodass du dich für den Erwerb teilweise auf Gebrauchtwarenquellen stützen müsstest. Darüber hinaus bietet ein Modem keine Telefonanlage und auch kein WLAN. Zusätzlich kann immer nur ein Endgerät angeschlossen werden. Der Einsatz eines Modems ist nur dann sinnvoll, wenn du z. B. einen speziellen Router dahinter schalten möchtest, der den VDSL-Standard selbst nicht beherrscht.

Wenn du dein Fernsehprogramm per Internet beziehen möchtest, benötigst du einen IPTV-Receiver, der die Verbindung zwischen Fernseher und Router herstellt. Der IPTV-Receiver dekodiert digitale TV-Signale, um sie anschließend für deinen Fernseher nutzbar zu machen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Sat-Receiver wird der IPTV-Receiver nicht an der Steckdose in der Wand angeschlossen, sondern mit deinem VDSL-Router kabellos über WLAN verbunden.

Der größte Mehrwert eines IPTV-Receivers liegt für dich in der Qualitätssteigerung. Neben einem hochauflösenden HDTV, bietet das Gespann aus IPTV und schnellem VDSL inzwischen sogar UltraHD – also die vierfache Auflösung von HD.

Unser Fazit zu VDSL

Mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/s eignet sich das schnelle VDSL vor allem für Leute, die auf ein schnelles Netz und hohe Übertragungsdaten angewiesen sind. Das kann etwa bei Familien oder Wohngemeinschaften der Fall sein. Denke bei der Tarifwahl vor allem daran, zu prüfen, welcher Betreiber deinen Wohnort versorgt.

In jedem Fall lohnt sich ein ausgiebiger Vergleich verschiedener VDSL-Tarife. So findest du am einfachsten einen Deal, der auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist und zu deinem Haushalt passt. Weist dein momentaner Anschluss nicht genügend Speed auf, solltest du einen Wechsel in Betracht ziehen. In unserem DSL-Speedtest kannst du die Geschwindigkeit für deinen Standort ganz einfach testen.

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