So klein und unscheinbar sie auch sind – in der Mobilfunkbranche spielen SIM-Karten eine enorm große Rolle und sind für den Betrieb des Handys unverzichtbar. Die SIM-Karte stellt die Verbindung zum Provider her und ermöglicht dir so Zugriff auf die Netzdienste. Im Laufe der Zeit haben sich eine Reihe verschiedener SIM-Karten-Formate aufgetan, die sich vor allem in ihrer Kartengröße unterscheiden. Da stellen sich oft Fragen wie: Welche Formate gibt es eigentlich und wo genau liegen die Unterschiede? Diese und weitere Fragen beantworten wir dir auf dieser Seite.
Was ist eine SIM-Karte?
Ganz einfach: Die SIM-Karte (Abkürzung für Subscriber Identity Module) ist das Herzstück jedes Smartphones und stellt das Verbindungsglied zwischen dir und deinem Provider dar. Sie identifiziert dich im Mobilfunknetz des Betreibers und ermöglicht dir damit den Zugriff auf alle Netzdienste. Der in jeder SIM-Karte enthaltene Chip speichert alle relevanten Daten und wird beim Einlegen ausgelesen. Um die Karte zu entsperren, musst du lediglich die PIN eingeben, die du anfangs von deinem Mobilfunkanbieter zu der Karte erhalten hast. Sobald dein Endgerät einem Netz zugeordnet ist, kannst du mit den in deinem Vertrag festgelegten Optionen telefonieren und im Internet surfen.
Besonders relevant werden die Formate, wenn du deinen Tarif oder Anbieter wechselst. Schließt du beispielsweise einen neuen Vertrag ab, erhältst du in der Regel auch eine neue SIM-Karte für dein Endgerät. Selbst wenn du deine alte Rufnummer mitnimmst, kommst du um eine neue Karte nicht herum – nur so kannst du alle Vertragsoptionen nutzen.
Alle SIM-Karten Formate im Überblick
Um den Anforderungen neuer Smartphones und Tablets gerecht zu werden, wurden die SIM-Karten und deren Formate mit der Zeit stetig weiterentwickelt. Verändert haben sich die SIM-Karten vor allem in ihrer Größe, um in modernen Endgeräten mehr Platz für andere Bauteile einzuräumen. So ist gewährleistet, dass es für jedes Gerät die passende Karte zur Identifikation gibt. Grundsätzlich wird zwischen vier SIM-Karten-Formaten unterschieden: Full-Size-SIM, Mini-SIM, Micro-SIM und Nano-SIM – bei den meisten Geräten kommt heutzutage jedoch die Nano-SIM zum Einsatz.
Die erste erschienene SIM-Karte stammt aus dem Jahr 1991 und hatte das Format einer Scheckkarte. Damit ist die sogenannte Full-Size- bzw. Standard-SIM wesentlich größer als die Formate, die du heute kennst. Schnell stellte sich heraus, dass der Chip keine derartig große Fläche beanspruchen sollte – und so wurde das nächste SIM-Karten-Format entwickelt: die Mini-SIM.
Das UICC-Format (Universal Integrated Circuit Card) bzw. die Mini-SIM etablierte sich Ende der 1990er Jahre und ist mit 15 Millimetern Länge, 12 Millimetern Breite und 0,76 Millimetern Dicke wesentlich kleiner als die ursprüngliche Standard-SIM. Vor allem beim Aufkommen von Smartphones war die Mini-SIM der gängige Klassiker. Einige der ersten kompatiblen Endgeräten waren zum Beispiel das iPhone 3G oder das Samsung Galaxy S2.
Nur wenige Jahre nach der Mini-SIM folgte die 52 Prozent kleinere Micro-SIM. Diese konnte meist problemlos aus der Mini-SIM herausgebrochen oder gestanzt werden. Mitverantwortlich für die schnelle Verbreitung des Formats war der Hersteller Apple. Obwohl die Micro-SIM schon im Jahr 2003 erschien, wurde sie erst durch Apples medienwirksame Markteinführung zu einem größeren Thema. Eines der ersten kompatiblen Endgeräte war das iPad im Jahr 2010, kurz danach folgte das iPhone 4.
Das bisher kleinste externe SIM-Karten-Format ist die Nano-SIM. Sie beschränkt sich fast vollständig auf den Chip und ist noch einmal 40 Prozent kleiner und zwölf Prozent dünner als die Micro-SIM. Der Design-Vorschlag wurde von Apple im Juni 2012 zur Standardisierung eingereicht. Übrigens können auch ältere Karten auf das Nano-Format zugeschnitten werden, sodass du auch eine ältere SIM-Karte weiter nutzen kannst. Die ersten kompatiblen Geräte für die Nano-SIM waren unter anderem das iPhone 5 und das Samsung Galaxy S3.
SIM-Karten Format | Maße (H x B x T) | Formfaktor | Erscheinungsjahr |
---|---|---|---|
Full-Size | 85 x 54 x 0,76 mm | (1)FF | 1991 |
Mini | 25 x 15 x 0,76 mm | 2FF/ UICC | 1996 |
Micro | 15 x 12 x 0,76 mm | 3FF/ Mini-UICC | 2003 |
Nano | 12,3 x 8,8 x 0,67 mm | 4FF | 2012 |
Was sind Multi-, Triple- und Kombi-SIM?
Die Begriffe klingen zwar zunächst kompliziert, doch im Wesentlichen handelt es sich bei Multi-, Triple- und Kombi-SIM um ein und dieselbe Sache – nur die Bezeichnungen sind von Anbieter zu Anbieter verschieden. Gemeint ist damit eine 3-in-1-SIM-Karte, die eine Mini-, Micro- und Nano-SIM enthält und inzwischen von den meisten Anbietern an Kunden ausgegeben wird. Die Multi-SIM erhältst du in Form einer Scheckkarte, aus der du die einzelnen Karten herausbrechen kannst. Das Herauslösen geht ganz einfach, da die verschiedenen Formate und Sollbruchstellen bereits vorgestanzt sind. Egal welches Endgerät du nutzt – mit einer Multi-SIM erhältst du in jedem Fall das richtige Karten-Format. Das ist praktischer und sinnvoller, als die Karte selbst zuzuschneiden und dabei zu riskieren, dass der Chip beschädigt wird.
Die Lebensdauer von SIM-Karten: Wann ist ein Wechsel sinnvoll?
Auch SIM-Karten sind Produkte, die mit der Zeit verschleißen und keine unbegrenzte Lebensdauer haben. Wechsle die SIM deswegen nur dann, wenn du einen neuen Vertrag abschließt oder ein anderes Karten-Format benötigst. Die Lebensdauer verringert sich jedes Mal, wenn sich die Karte neu im Mobilfunknetz anmeldet. Mit älteren SIM-Karten kannst du dich laut Herstellern bis zu 100.000 Mal im Netz anmelden, mit neueren Karten sogar 500.000 bis eine Million Mal.
Natürlich hängt die Lebensdauer auch von deinem Umgang mit der SIM-Karte ab. Bleibt der Chip unbeschädigt, ist die Lebensdauer nahezu unbegrenzt. Ist der Chip beschädigt und zum Beispiel aufgrund von Kratzern nicht mehr lesbar, kommst du um eine neue Karte nicht herum. Wenn du nicht sicher bist, ob die SIM-Karte tatsächlich defekt ist, lege sie testweise in ein anderes Gerät ein. Möglicherweise liegt der Fehler auch bei deinem Smartphone. Wird die SIM auch im anderen Gerät nicht erkannt, kannst du davon ausgehen, dass sie nicht mehr funktioniert.
Wenn dein Handy gestohlen wird, benötigst du ebenfalls eine neue SIM-Karte von deinem Anbieter, um alle Dienste wieder nutzen zu können. Aber Achtung: Wende dich nach dem Diebstahl zunächst an deinen Provider, um die alte Karte sperren zu lassen. Danach kannst du problemlos eine Ersatzkarte anfordern.
SIM-Karte anfordern und wechseln - so geht's
Eine neue SIM-Karte kannst du ganz einfach bei deinem Vertragsanbieter beantragen. Entweder fragst du gleich das passende Format für dein Handy an oder lässt dir eine Multi-SIM zukommen. Beachte allerdings, dass die Anforderung nicht bei jedem Anbieter gratis erfolgt – das ist nur der Fall, wenn die alte SIM-Karte tatsächlich defekt ist. Die angefragte SIM-Karte wird dir per Post zugeschickt und ist in der Regel bereits aktiviert, wenn es sich nicht um einen Neuvertrag mit einem festgelegten Freischaltungstermin handelt.
Schalte zunächst das Endgerät aus, damit du die SIM-Karte problemlos wechseln kannst und nicht aus Versehen eine App öffnest.
Heutzutage haben die meisten Endgeräte einen eigenen SIM-Karten-Slot, der sich an der Gehäuse-Seite befindet. Lediglich bei älteren Geräten befindet sich der Slot unter dem Akku und ist über die abnehmbare Rückseite erreichbar. Bei modernen Geräten öffnest du den Slot mit einer speziellen SIM-Karten-Nadel, die in ein kleines Loch am Gehäuse gesteckt wird.
Bei seitlichen SIM-Karten-Slots gibt es einen vorgeformten Rahmen, in den du die neue SIM-Karte einlegen musst. Die korrekte Ausrichtung ist durch den Umriss der Karte bereits vorgegeben – du kannst also nichts falsch machen.
Schiebe den Rahmen mitsamt SIM-Karte wieder zurück in den Slot.
Starte das Endgerät und entsperre die SIM-Karte wie gewohnt. Achte allerdings darauf, dass sich mit einer neuen SIM-Karte auch die Sicherheitscodes PIN und PUK ändern.
Was ist ein SIM-Karten-Adapter?
Wechselst du zu einem Smartphone mit einem kleineren SIM-Karten-Format, ist das in der Regel kein Problem. Bei einer Triple-SIM kannst du die kleineren Formate jeweils aus den größeren herausbrechen. Möchtest du allerdings ein Gerät mit einem größeren SIM-Karten-Format nutzen, ist das umgekehrt nicht ganz so einfach. In diesem Fall gibt es praktische SIM-Karten-Adapter – eine Vorrichtung, in die du eine kleinere Karte einlegen kannst, um sie in eine größere umzuwandeln. Aber keine Sorge, inzwischen hat sich die Nano-SIM weitestgehend als Standard etabliert, sodass ein Adapter meist nicht nötig ist.
Die embedded-SIM als Nachfolger der klassischen Formate
Neben den SIM-Karten-Formaten, die du selbst in das Endgerät einlegen musst, ist die embedded-SIM (kurz eSIM) eine völlig neue und innovative Lösung. Wie der Begriff embedded (Englisch für „eingebettet“) schon verrät, ist die eSIM direkt im Gerät verbaut und löst damit das Problem unterschiedlicher SIM-Karten-Formate. Die embedded-SIM lässt sich von außen mit Daten bespielen, wie etwa mit den Informationen deines Mobilfunk-Tarifs. Sobald du den Anbieter oder Tarif wechselst, werden die alten Daten gelöscht und durch die neuen ausgetauscht.
Inzwischen gibt es bereits einige eSIM-fähige Endgeräte auf dem Markt, zum Beispiel das iPhone 15 oder das Google Pixel 8. Auch Tablets und Smartwatches können mit der integrierten SIM-Karte genutzt werden.
Die Vorteile und Fakten auf einen Blick:
Kleiner als klassische SIM-Karten-Formate
Keine Probleme wegen verschiedener Größen
Fest verbaut und nicht auswechselbar
Länge: 6 mm, Breite: 5 mm, Dicke: < 1 mm
Kein Adapter notwendig
Weniger Verschleiß
Konzipiert für M2M-Anwendungen (Maschine zu Maschine)
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